Gäu-Hexa & Wächter Gäufelden e. V.

Wächter

DIE GESCHICHTE DER WÄCHTER

Der Berufsstand der Nachtwächter geht bis in das 13. Jahrhundert zurück, als im Gäu die ersten großen Städte entstanden sind. Die Wächter zogen nachts durch die Gassen, sorgten für die Ordnung und warnten die schlafenden Bürger vor Feuer und Verbrechen.

Da sie sich fast ausschließlich nachts draußen aufhielten, verloren einzelne schnell die Bindung an das öffentliche Leben und das soziale Umfeld. Der eigentlich wichtige Beruf war weitgehend nicht sehr angesehen, deshalb kam es oft vor, dass die Nachtwächter von den undankbaren Bürgern verspottet und ignoriert wurden.

Nicht selten kam es vor, dass genau durch diese Sticheleien der ein oder andere seine Pflichten mit der Zeit ziemlich vernachlässigte und immer öfters Feuer oder Verbrechen bei Nacht unentdeckt blieben und Unheil über die Bevölkerung brachten. 

Auf Dauer ging dies nicht gut und ein innerer Kampf entbrannte in den sonst so stolzen Wächtern. Auf der einen Seite die Berufsehre und gegenüber die doch so süßen Rache an ihren nichtsahnenden Mitbürgern. Die meisten bereuten jedoch schnell ihre Unachtsamkeit und kehrten auf den rechten Weg zurück. Manche jedoch wurden so vom Hass angetrieben, dass sie es nicht bemerkten, dass schon längst der Teufel selbst seine Finger im Spiel hatte und sie immer mehr zu Seinesgleichen machte.

Er schaffte es sogar, sie soweit ins Verderben zu stürzen, dass sie anfingen selbst Feuer zu legen um Unheil unter den Menschen zu verbreiten.

Die obersten der Gilde bemerkten den Frevel und ließen alle fehlgeleiteten Wächter in Ketten legen. Nach einem raschen Urteil des Gerichts wurden alle zum Tode durch den Strick verurteilt, doch die meisten schwuren ihre Rache fortzuführen, selbst nach dem Tode.

Und so kam es, dass man sie in manchen Nächten, zwischen dem 06. Januar und dem Aschermittwoch, noch immer durch das Gäu ziehen sieht. Ihre Ketten nicht abgelegt und vom inneren Kampf gezeichnet, sieht man wie der Teufel aus ihnen hervortritt. Fell an Bein und Arm, sowie eine Hand zur Klaue verkümmert lässt nichts Gutes erahnen…

 

 

Über das Wächterhäs

Das komplette Häs unserer Gäu-Wächter ist in eine menschliche und in eine teuflische Seite (Fell an Arm und Bein) aufgeteilt. Dies soll den Wandel der Nachtwächter symbolisieren, welche durch den Einfluss des Bösen immer mehr dem Teufel verfallen sind.

 

Maske


Die Wächter Maske wird in reiner Handarbeit von unserem Maskenschnitzer Markus Spiegel (Paffenhofen, AT) aus Zirbenholz geschnitzt.
Die Ziegenhörner sollen das Teuflische symbolisieren, wobei die blauen Augen an das Menschliche erinnern. 
Das Maskentuch ist passend zum Mantel aus Leder gefertigt. Vervollständigt wird die Kopfbedeckung durch einen schwarzen Pferdeschweif.
Alle Masken unterscheiden sich in der Mimik, was jede einzelne zu einem Unikat macht.
Auch wenn unsere Masken aus Österreich kommen, distanzieren wir uns von allen Krampus und Perchtengruppen. Da unsere Masken nichts mit einem klassischen Krampus zutun haben, möchten wir auch nicht mit denselben in Verbindung gebracht werden.

Mantel & Hose


Die „Klamotten“ der Wächter kommen aus der Werkstatt von unserem Häs-Schneider Thomas Würth (Nürtingen, DE) und werden auf Maß für jedes Mitglied angefertigt. Besonderen Wert wurde hier auf die authentische Umsetzung von Mantel mit Pelerine nach historischen Überlieferungen gelegt.
Hauptbestandteil sind verschiedene Echt-Leder (u. A. Wasserbüffel, Rind und Hirsch), sowie Fellstücke von Springbock und der Langhaarziege.

Utensilien beim Umzug


Jeder unserer Gäu-Wächter besitzt seinen eigenen Nachtwächter Stock. Dieser wird von jedem Mitglied selbst hergestellt und mit diversen Gegenständen, wie z.B. alte Schlüssel oder Ketten bestückt.
Speziell bei Dämmerungs- oder Nachtumzügen kommen auch Laternen zum Einsatz.

Hallenhäs


Da es in den Hallen meist recht warm ist, ist nur das Tragen der Häshose und brauner Zunftkleidung Pflicht. Ständiger Begleiter jedoch ist unser Trinkhorn.

Besondere Merkmale


Das rote Springbock-Fell auf dem Maskentuch und der Pelerine, wie auch das rote Innenfutter des Mantels aus Satin soll an die Wunden vom klassischen Kampf zwischen Gut und Böse erinnern. Die Kette am Bein soll an die Gefangenschaft der korrumpierten Wächter erinnern. Der Krallenhandschuh symbolisiert die Hand des Teufels, dieser wird nur während den Umzügen getragen. Bei der Aufnahme in den Verein erhält jeder Wächter einen Schlüsselbund mit 5 Schlüsseln, welche er stets bei sich tragen muss. Für jede beendete Kampagne darf ein weiterer Schlüssel hinzugefügt werden.

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