Es war ein schöner Morgen. Die Männer des Dorfes machten sich auf, um die Felder zu bewirtschaften. Dann plötzlich – eine Frau mit grünem Rock, kariertem Hemd und schwarzer Stola. Sie stieg gerade von ihrem Besen, die Haare zerzaust vom Wind, die Backen gerötet.
„Eine Hexe!“ riefen die Männer und stürzten brüllend auf sie. Gefesselt schleppten sie die Hexe ins Dorf. Dort wurde das Schicksal Esmeraldas, der jungen Hexe, durch die lodernden Flammen des Scheiterhaufens und unter hämischen Blicken der Dorfbewohner, besiegelt. Stumm und entsetzt schauten die anderen Gäu-Hexa zu – hilflos und zum Schweigen verurteilt.
Von diesem Augenblick an schworen sich die übrigen Gäu-Hexa, jedes Jahr – vom 06.01. bis zum Aschermittwoch, dem Tag der Hexenverbrennung – ihr Unwesen zu treiben.
Bis heute gehen Sie um, in der 5. Jahreszeit, zu allerlei Späßen bereit.